Arbeitsgruppe
Biobanken
Die Verfügbarkeit von Biomaterialien ist unabdingbare Voraussetzung für die translationale, anwendungsorientierte Krebsforschung. Das systematische Sammeln und Archivieren dieser Materialien in Biobanken ist deswegen eine wichtige Aufgabe des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung. Die Biobanken der sechs beteiligten Universitätsklinika umfassen umfangreiche Kollektive mit Tumorgewebe, wenn möglich auch das von eventuell vorhandenen Metastasen, sowie Körperflüssigkeiten, in denen sich Tumorzellen befinden können.
Abb. 1 Gewinnung von Biomaterialien mit Einverständnis der Patient*innen für die Biobank
Im Zuge eines Krankenhausaufenthaltes werden Patientinnen und Patienten über die Möglichkeit einer Biobankspende informiert. In einem sogenannten „Broad Consent“, also einer „breiten“ Einverständniserklärung, erklären sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu bereit, Biomaterialien und dazugehörige Daten für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Biomaterialien sind Flüssig- und/ oder Gewebeproben, die während des stationären Aufenthalts gewonnen werden und anschließend in der Biobank bearbeitet und aufbewahrt werden.
Bei Flüssigproben handelt es sich um Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Stuhl, Speichel oder Abstriche. Zudem kann im Zuge einer Operation entnommenes Gewebe, das für diagnostische Zwecke nicht benötigt wird, für die Biobank asserviert werden.
In einem standardisierten Verfahren werden die Proben verarbeitet, gelagert und ausgegeben, um die Qualität der Proben zu gewährleisten. Anträge zur Proben- und Datenausgabe für Forschungsprojekte werden durch die Ethikkommission sowie durch ein Gremium der Biobank geprüft. Anschließend werden die entsprechenden Proben und dazugehörige Daten in pseudonymisierter Form, also ohne direkten Bezug zur jeweiligen Person, für die Forschung zur Verfügung gestellt.
Um die wertvollen Biomaterialien mitsamt den Daten für die Krebsforschung optimal nutzen zu können, hat sich die Arbeitsgruppe Biobanken unter der Leitung von Herrn Prof. Bruno Märkl und Herrn Prof. Martin Trepel (Universitätsklinikum Augsburg) im Rahmen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) folgende Ziele gesetzt:
- Gewährleistung einer hohen Qualität der archivierten Materialien durch den Austausch der BZKF-Standorte
- Erleichterung des Zugangs und Austauschs der Materialien bzw. Daten zwischen den Standorten sowie der Etablierung einer gemeinsamen Datenstelle der sechs beteiligten Biobanken
- Erarbeitung und Einführung eines einheitlichen erweiterten onkologischen Datensatzes, um eine bessere Nutzung der Daten für Forschungsgruppen zu ermöglichen
Arbeitsgruppenleiter:
Herr Prof. Dr. Bruno Märkl, Universitätsklinikum Augsburg
Herr Prof. Dr. Martin Trepel, Universitätsklinikum Augsburg