Dr. med. Adrian Gottschlich, LMU Klinikum München
Im Vergleich zu klassischen Chemotherapeutika, welche auf viele unterschiedliche Zelltypen wirken, können Immun- und neuartige Zelltherapeutika gezielt Krebszellen erkennen und abtöten. Dadurch lassen sich nicht nur starke anti-tumoröse Wirkungen erzielen, sondern auch Therapie-assoziierte Nebenwirkungen reduzieren. Besonders bei Blutkrebsarten, welche sich aus gesunden Immunzellen entwickeln (z.B. aus „Antikörper-produzierenden B-Zellen“), haben neuartige Zelltherapien zu einer grundlegenden Veränderung der Behandlungsstrategien geführt. Besonders so genannte chimären Antigen-Rezeptor (CAR) T-Zellen haben in klinischen Studien herausragende Wirksamkeiten bei stark vorbehandelten Krebspatienten zeigen können. Dieses Therapiekonzept zielt darauf ab, gesunde Immunzellen der Leukämiepatienten zu entnehmen und diese so zu verändern, dass Sie gezielt die Krebszellen erkennen und abtöten können. Trotz der beeindruckenden Erfolge bei bestimmten Leukämieformen, ist die Wirksamkeit dieser CAR T-Zellen bisher auf nur wenige Blutkrebsarten beschränkt. Bei vielen anderen Leukämieformen (z.B. der so genannten akuten myeloischen Leukämie, AML), existieren bisher noch keine wirksamen Zelltherapeutika. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen neuartige Therapieoptionen für diese bisher mit Immuntherapeutika nicht ausreichend therapierbaren Leukämieformen entwickelt werden und insbesondere die Rolle anderer gesunder Immunzellen auf die Wirksamkeit von CAR T-Zellen untersucht werden.