Standardisierte Erhebung und Nutzung von Gesundheitsdaten: Start der zweiten Förderperiode des BORN-Projekts am Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF)
Mit 850.000 Euro wird das Bayernweite-Onkologische-Radiologie-Netzwerk – kurz ‚BORN‘ – ab dem 1. Januar 2024 für weitere 12 Monate gefördert. Ziel des BORN-Projekts ist es, die bildgebenden Untersuchungen bei Krebserkrankungen einheitlich durchzuführen und strukturiert auszuwerten sowie die dafür notwendige Struktur für die Datenerhebung und den Datenaustausch zu entwickeln. Um die Chancen der Digitalisierung und die maschinellen Lernverfahren der KI in der Radiologie für onkologische Erkrankungen nutzen zu können, stellen standardisierte Datensätze eine Grundvoraussetzung dar. Nach der Erprobung der Prozesse an den sechs Universitätsklinika kann die standardisierte Erfassung von Bildgebungsdaten künftig in andere Kliniken und Praxen übertragen werden, sodass Patientinnen und Patienten in ganz Bayern von der verbesserten bildgebenden Diagnostik profitieren werden. Im BORN-Projekt arbeiten die radiologischen Institute der sechs bayerischen Universitätsklinika unter dem Dach des BZKF eng zusammen.
Der für die Uniklinika zuständige bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume betont: „Hightech hilft! Das BORN-Projekt ist ein Gamechanger im Kampf gegen Krebs. Die Zukunft der Medizin liegt in der vernetzten Forschung. Durch BORN schaffen wir eine weltweit einmalige Datengrundlage für ext-rem präzise Diagnose, Behandlung und Therapie von Krebserkrankungen. Alle unsere Uniklinika sind mit an Bord. So entstehen riesige Datenmengen, mit denen zum Beispiel KI-Anwendungen sicher trainiert werden können. Für uns ist klar: Daten sind der Rohstoff der Zukunft – in der Onkologie retten sie Leben.“
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betont: „Ich bin überzeugt, dass wir die Versorgung, die medizinische Forschung und Innovationen mit der Nutzung von Gesundheitsdaten und Digitalisierung voranbringen und gleichzeitig patientennäher gestalten können. Auch unser BORN-Projekt zeigt, wie die Digitalisierung im Kampf gegen Krebs helfen kann. In der zweiten Förderphase wollen wir jetzt sicherstellen, dass die erhobenen Befunde auch für die Behandlung der Tumorpatientinnen und -patienten bestmöglich genutzt werden können und noch weitere Tumorarten als bisher einbeziehen. BORN kann damit zu einem Leuchtturmprojekt für die Gesundheitsdatennutzung werden.“
Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF, bekräftigt „Das BZKF-BORN-Projekt ergänzt das BZKF um eine vernetzende Komponente, welche die gemeinsame Standardisierung, Auswertung und Etablierung quantitativer, bildbasierter Biomarker unterstützt. Gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention fördert das BZKF mit dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst das BORN-Projekt für weitere 12 Monate. Wir freuen uns, dieses wichtige klinische Forschungsprojekt zur Verbesserung der Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Bayern mit der Unterstützung des Freistaat Bayerns in der zweiten Förderperiode mit 850.000 Euro voranzutreiben.“
Prof. Dr. Thomas Kröncke, einer der Sprecher des BZKF-BORN-Projektes, bestätigt: „Das BORN-Projekt schafft eine einmalige Datengrundlage zur Entwicklung bildbasierter Biomarker und maschineller Lernverfahren der Künstlichen Intelligenz (KI). Die Stärke des Projekts liegt in der bayernweiten Einigung auf Standardisierung in der Durchführung radiologischer Tumorbildgebung und strukturierten Erfassung dieser aussagekräftigen Bildgebungsdaten. Diese Daten sind u.a. Ausgangsbasis für wissenschaftliche Studien im BZKF-Netzwerk, aber auch für Kooperationen mit der pharmazeutischen Industrie und Medizinprodukteherstellern. Bei BORN kooperieren die sechs bayerischen Universitätskliniken, die im Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) zusammengeschlossen sind, und die Brainlab AG mit ihrer Tochtergesellschaft Mint Medical GmbH.“
Stefan Vilsmeier, Geschäftsführer von Brainlab: „Als Forschungsprojekt geht es bei BORN um ganz praktische Bedürfnisse aller bayerischer Patientinnen und Patienten: Es schafft und sichert die Qualität ärztlicher Untersuchungen sowie der Kommunikation aller wichtigen, patientenindividuellen Befunde zwischen den Fachärztinnen und Fachärzten und ihren Patientinnen und Patienten. Die Forschungsergebnisse kommen jedoch nicht nur direkt den Patientinnen und Patienten zugute, sondern sind zugleich ein Grundstein für die Nutzung von Gesundheitsdaten zur Verbesserung der Arbeitsprozesse im Klinikum und zur Entwicklung vollständig neuartiger, datengestützter Medizinprodukte.“