Dem Regensburger Forscher Prof. Dr. med. Christoph A. Klein und seinem Team aus Forschenden vom Lehrstuhl für experimentelle Therapien der Universität Regensburg und Forschenden des Fraunhofer ITEM ist es gelungen, Vorläufer-oder sogar Gründerzellen von Metastasen in Knochenmarkproben von Lungentumorpatienten zu identifizieren.
Bei der Suche nach Markern, welche gestreute Tumorzellen im Knochenmark charakterisieren, fanden sie Zellen mit ausgeprägten Stammzelleigenschaften, deren Nachweis das Risiko für das Auftreten von Metastasen und damit auf das Überleben von Patienten mit Nicht-Kleinzelligen-Lungenkarzinom (NSCL) stark erhöhte.
Siebenunddreißig Jahre nachdem die Marker Zytokeratin und EpCaAM auf disseminierten Tumorzellen (DCC) zum heutigen Goldstandard zur Detektion von DCCs wurden, fanden Klein und sein Team weitere Marker, die die bis jetzt stärkste Korrelation hinsichtlich der Bildung von Metastasen an NSCLC erkrankter Patienten aufwiesen. Da 90% aller krebsbedingten Todesfälle ursächlich auf die Metastasenbildung zurückzuführen sind, bilden die neu gewonnen Erkenntnisse eine bedeutende Grundlage zur Entwicklung von Metastasen-spezifischer Diagnostika sowie zielgerichteter Therapien.
Die Ergebnisse seiner jahrzehntelangen Forschung präsentierte Klein am 9. April in San Diego auf dem AACR 2024, dem weltweit größten Kongress zum Thema Krebsforschung mit mehr als 30.000 Delegierten in einer der Haupt Plenary Session zum Thema Metastasenforschung unter dem Titel „Insights into the invisible phase of systemic cancer: Genomic evolution and phenotypic plasticity of the metastatic seed.”
In seiner Doppelfunktion als Inhaber des Lehrstuhls für experimentelle Therapie ist Klein Teil des BZKF-Leuchtturms OMICS sowie als Leiter des Bereichs Personalisierte Tumortherapie des Fraunhofer ITEM ebenfalls assoziierter Partner des BZKFs.
Foto/Bildrechte: Dr. Christopher Jakobs