GvHGvL Meeting 2024

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Vom 13. bis 15. März 2024 trafen sich Medizinexperten aus der ganzen Welt am Universitätsklinikum Regensburg (UKR), um im Rahmen des GvH/GvL-Kongresses die aktuellen Fortschritte in der allogenen Stammzelltransplantation und deren Umsetzung in der Behandlung von Krebspatienten zu diskutieren. Mit der Verleihung des Hans-Jochem-Kolb-Preises an junge Forscher wurde herausragendes Engagement in der Wissenschaft gewürdigt.

Dieses alle zwei Jahre stattfindende Event, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Sonderforschungsbereich der Universitäten Regensburg, Erlangen und Würzburg zu GvH & GvL ausgerichtet, bot internationalen und nationalen Wissenschaftlern die Plattform, ihre aktuellsten Forschungsergebnisse im Bereich der allogenen Stammzelltransplantation und klinischen Immunbiologie vorzustellen und zu diskutieren. Auf diese Weise sichert man in der Fachwelt einen einheitlich hohen Wissensstandard, um in der Zukunft noch mehr Patienten mit Leukämie, Lymphomen und anderen bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems heilen zu können. Professor Dr. Wolfgang Herr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR, betont den Wert dieses Treffens: „Das Universitätsklinikum Regensburg mit seinem besonderen Fokus auf Onkologie und Immunologie ist stolz, als Ausrichter dieser Traditionsveranstaltung die führenden Köpfe auf diesem Gebiet zusammenzubringen. Der Austausch über die neuesten Forschungserkenntnisse führt zu einer unmittelbaren Anwendung in der Patientenbehandlung an allen Orten, an denen allogene Stammzelltransplantationen vorgenommen werden.“

GvH-Erkrankung und GvL-Reaktion

Die Graft-versus-Host-Erkrankung (GvH bzw. GvHD) ist eine Komplikation, die nach einer allogenen Stammzelltransplantation auftreten kann, wenn die Spenderzellen (Graft) gegen den Empfänger (Host) reagieren. Dies kann zu schweren Entzündungen und Schäden in verschiedenen Organen führen. Die Graft-versus-Leukämie-Reaktion (GvL) ist hingegen der erwünschte Effekt derselben Transplantation. Dabei greifen die transplantierten Spenderimmunzellen die Leukämiezellen des Empfängers an und eliminieren sie, was zu einer wichtigen therapeutischen Wirkung gegen die Leukämie führt. Die GvHD zu vermeiden, aber die GvL zu ermöglichen, ist das zentrale Ziel der Forschungsaktivitäten.

Verleihung des Hans-Jochem-Kolb-Preises

Traditionell wird im Rahmen des Kongresses der Hans-Jochem-Kolb-Preis an vielversprechende junge Forscher auf diesem Gebiet überreicht. Professor Dr. Hans-Jochem Kolb, der als deutscher Pionier der allogenen Blutstammzelltransplantation gilt, würdigte die beiden Preisträger persönlich: Junior-Professor Natalie Köhler vom Universitätsklinikum Freiburg erhielt ein Preisgeld von 2500 €, Dr. Pietro Crivello vom Universitätsklinikum Essen ein Preisgeld von 1000 €. Professor Dr. Ernst Holler, Senior-Professor der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg, ausgewiesener Experte in der Stammzelltransplantation, und Mitveranstalter der Tagung, äußerte seine Anerkennung für den hochqualifizierten Nachwuchs: „Es erfüllt mich mit Freude zu beobachten, welche beeindruckenden Fortschritte junge, talentierte Forscher auf diesem Gebiet erzielen. Ihre Hingabe, wissenschaftliche Erkenntnisse voranzutreiben und die Heilungschancen zu verbessern, trägt dazu bei, dass wir Jahr für Jahr Fortschritte erzielen, um Stammzelltransplantationen noch verträglicher zu machen und damit noch mehr Patienten heilen zu können.“

Bild: Professor Dr. Ernst Holler (Senior-Professor der Fakultät für Medizin am UKR), Preisträger Dr. Pietro Crivello (PhD Universitätsklinikum Essen), Professor Dr. Hans-Jochem Kolb, Dr. Claudia Stratemann, Professor Dr. Wolfgang Herr (Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR)
© UKR/Vincent Schmucker