BZKF fördert junge Forschende und herausragende onkologische Projekte und bezieht dabei Patientinnen und Patienten aktiv mit ein

. BZKF-Netzwerktreffen am 13.09.2023

Am 13. September 2023 fand das jährliche Netzwerktreffen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) im St. Vinzenz Haus des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München statt. Das Treffen brachte Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Bayern zusammen und bot eine Plattform für den Austausch von Informationen und Ideen. Auch während dem diesjährigen Netzwerktreffen standen die aktuellen Entwicklungen der BZKF-Infrastruktur, die Präsentationen der wissenschaftlichen Leuchttürme sowie die Begutachtung der klinischen Studiengruppen durch internationale und nationale Expertinnen und Experten im Fokus. Zudem wurde während der Podiumsdiskussion über die Krebsversorgung in Bayern und die Vorteile und Herausforderungen sowie die zukünftigen Möglichkeiten, die aus dem BZKF-Netzwerk entstehen, diskutiert. Rund 200 Teilnehmende aus Klinik, Wissenschaft, Industrie und Politik waren in München vor Ort.

Das Programm des Netzwerktreffens umfasste eine Reihe von Vorträgen zu aktuellen Themen der Krebsforschung des BZKF. So informierten die Leuchtturm- und Studiengruppen über den Fortschritt beim Aufbau einer gemeinsamen Netzwerkinfrastruktur in Bayern. Die BZKF-Leuchttürme sind wissenschaftliche Einheiten, die spezielle Expertisen entwickelt haben und diese allen Standorten des BZKF zur Verfügung stellen. Im Rahmen der Projektvorträge wurde die AYA-(Adolescents and Young Adults) Studie durch die Professoren Dr. Peter Hau, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikums Regensburg und Professor Dr. Dr. Michael Frühwald, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des am Universitätsklinikums Augsburg vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Studie zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen (AYA) Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren. Im Rahmen dieser Studie werden u. a. klinische Daten, Genomdaten, Bildgebung sowie Bestrahlungspläne eingebunden. Zudem berichtete Professor Dr. Wolfgang Herr, Klinikdirektor der Inneren Medizin III – Hämatologie und internistische Onkologie des Universitätsklinikums Regensburg und Sprecher des Leuchtturms Zelluläre Immuntherapien über die Fortschritte im letzten Jahr.

Förderung von herausragenden jungen Medizinerinnen und Medizinern

Ein weiteres Highlight waren die Elevator Pitches der Stipendiaten des BZKF-Young Scientist Fellowships 2022. Die Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher stellten ihre klinischen Forschungsprojekte vor und beeindruckten mit innovativen Ansätzen die Zuhörerschaft. Professor Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF: „Uns liegt die Förderung und vor allem die Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses innerhalb Bayerns sehr am Herzen. Wir sehen darin eine große Chance, um den Aufbau eines international sichtbaren Spitzenzentrums für patientennahe Krebsforschung in Bayern voranzutreiben. Daher haben wir uns entschieden auch in diesem Jahr ein weiteres BZKF-Fellowship Programm mit einem Fördervolumen von 600.000 € auszuschreiben.“ 

Aufbau eines starken onkologischen Netzwerks für Bayern

Mit dem Aufbau einer einheitlichen Infrastruktur an den sechs bayerischen Universitätsklinika und Universitäten möchte das BZKF die Voraussetzungen für eine exzellente und patientennahe Krebsforschung in Bayern schaffen. Ziel ist es, die Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in allen Landesteilen Bayerns unter Einbindung aller Versorgungspartner und Nutzung der Digitalisierung wohnortnah zu realisieren. In der Podiumsdiskussion, moderiert von Professor Dr. Matthias W. Beckmann, Klinikdirektor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen und Mitglied des BZKF-Direktoriums diskutierten die Teilnehmenden über die Vorteile und Herausforderungen des BZKF-Netzwerks. Dabei wurden die Chancen und die zukünftigen Möglichkeiten einer engen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Forschungseinrichtungen und den bayerischen Universitätsklinika erörtert. Das BZKF soll zudem ein starker Partner für die bayerische Industrie und Motor in der Umsetzung von Innovationen in der Krebsmedizin sein. Des Weiteren ist ein gemeinsames Kooperationsprojekt für die wissenschaftliche Nutzung von Real World Daten, die Etablierung onkologischer Fortbildungsveranstaltungen und die Durchführung innovativer klinischer Studien vorgesehen.

Zwei BZKF-Awards für herausragende Leistungen  

Im Rahmen des Netzwerktreffens wurde der 1. BZKF-Publication Award mit einem Preisgeld in Höhe von je 2.000,00 € verliehen. Diese Auszeichnung würdigt die herausragenden Arbeiten von sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern an den BZKF-Standorten.

Zudem stellten die Sprecher der BZKF-Leuchttürme und Studiengruppen im Rahmen der Posterpräsentation ihre Ergebnisse der Förderperiode 2022/2023 vor. Abschließend erhielten die zwei besten Studiengruppen

für ihre herausragenden Ergebnisse ein Preisgeld und wurden mit dem 2. BZKF-Award ausgezeichnet. Professor Dr. Michael Schoenberg, Patientenvertreter und Mitglied des BZKF-Direktoriums, erklärte: „Die geförderten BZKF-Studiengruppen sind ein wichtiger Bestandteil des BZKF. Die Therapiekonzepte gegen Krebserkrankungen werden regelmäßig von nationalen und internationalen Gutachterinnen und Gutachtern evaluiert. Um die Interessen der Patientinnen und Patienten umfassend bei der Entwicklung zu berücksichtigen, werden die Begutachtungen ebenfalls von Mitgliedern des BZKF-Patientengremium durchgeführt. Denn wir verfolgen im BZKF das Ziel, die klinische Forschung noch besser an die Bedürfnisse der Betroffenen auszurichten.“ Für Ihre Fortschritte während der vergangenen 18 Monate wurden die BZKF-Studiengruppe Sarkome und Prostatakarzinom mit dem 2. BZKF-Award und einem Preisgeld von 10.000,00 € bzw. 5.000,00 € ausgezeichnet.“

Bild: LMU Klinikum München/Stephan Beißner