Translationale Forschungsprojekte
Studiengruppe Urothelkarzinom
Die Therapie des Urothelkarzinoms und insbesondere die Systemtherapie hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Neue Therapieoptionen des fortgeschrittenen und metastasierten Urothelkarzinoms können nachweislich das Überleben der Patienten und Patientinnen verlängern, dennoch haben die meisten Patienten leider eine weiterhin deutlich eingeschränkte Lebenserwartung. Das Ziel der Studiengruppe ist es, translationale Forschungsprojekte an den sechs bayerischen Standorten zu initiieren und die Therapie der Betroffenen zu verbessern.
Die neoadjuvante Chemotherapie ist Teil der Standardbehandlung des organbegrenzten Urothelkarzinoms der Harnblase. Aufgrund einer Vielzahl an Studien mit neuen Therapieoptionen wird sie voraussichtlich in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.
Patienten, die auf eine neoadjuvante Chemotherapie ansprechen, haben eine deutlich verbesserte Prognose. Bislang existiert im Gegensatz zu anderen Tumorentitäten kein Tumorregressionsgrading, das neben dem Staging des etwaigen Residualtumors eine Prognoseabschätzung erlaubt. Im Rahmen der aktuellen retrospektiven Studie soll anhand von neoadjuvant therapierten Urothelkarzinomen der sechs universitären Krebszentren ein Regressionsgrading entwickelt werden.
Das Hauptziel ist die Etablierung eines Regressionsgradings für die neoadjuvante Chemotherapie des Urothelkarzinoms der Harnblase. Hierbei werden retrospektiv Fälle aus den sechs universitären Krebszentren zentral histopathologisch ausgewertet und mit den klinischen Parametern korreliert. Parallel wird das Staging vor und nach Chemotherapie ebenfalls zentral ausgewertet. Da in jedem Zentrum nur relativ wenige dieser Patienten behandelt werden, bietet die Zusammenarbeit in einem multizentrischen Projekt die Chance, valide Aussagen zu treffen. Zudem soll durch dieses Projekt die Grundlage für künftige translationale Biomarkerstudien, prospektive IITs und industriegesponsorte Studien geschaffen werden.
- Erstellen des Studienprotokolls (2 Monate)
- Einholen des Ethikvotums (3 Monate)
- Aufbau der Datenbank (4 Monate)
- Erheben der klinischen Daten, zentrale histopathologische Befundung, zentrale RECIST Rebefundung (9 Monate)
- Statistische Auswertung und Publikation der Ergebnisse (6-10 Monate)
- Prospektive Evaluierung und Validierung des Tumorregressionsgradings
- Aufbau einer zentralen Datenbank für weitere retrospektive und prospektive Studien
- Standortübergreifende Verwendung einer einheitlichen Broad Consent-Version