Behandlung mit PARP-Inhibitoren bei rezidivierendem Ovarialkarzinom

Studiengruppe Ovarialkarzinom

In den letzten Jahren haben sich PARP-Inhibitoren (PARPi) in der Erhaltungstherapie des fortgeschrittenen oder rezidivierenden Ovarialkarzinoms (OC) fest etabliert und zu einer beispiellosen Verbesserung des Überlebens geführt, insbesondere bei Frauen mit BRCA-mutierten Tumoren. Die Studie konzentriert sich auf die erneute Behandlung mit PARP-Inhibitoren bei rezidivierendem Ovarialkarzinom. Im Einzelnen geht es um die Versorgungsrealität in Bayern, translationale Biomarker, Ansprechraten und klinische Ergebnisse (“BZKF-OVAR 1”).

Das Ovarialkarzinom hat die schlechteste Prognose aller gynäkologischen Malignome, und die 5-Jahres-Überlebensrate hat sich in den letzten Jahren nur leicht verbessert. Klinisch relevant war vor allem die Einführung von PARP-Inhibitoren (PARPi) als neue Therapieoption. Das Pilotprojekt unserer neu gegründeten BZKF-Studiengruppe ‘Eierstockkrebs’, das die notwendigen Strukturen für unsere zukünftige Arbeit schaffen soll, befasst sich mit der Versorgungsrealität und Wirksamkeit der PARPi-Rechallenge bei Patienten, die bereits zuvor erfolgreich mit einem PARPi behandelt wurden. Das Projekt basiert auf der OReO-Studie, der international sicherlich wichtigsten Studie zu OC im letzten Jahr, die einen Überlebensvorteil bei erneuter PARPi-Erhaltungstherapie gezeigt hatte, aber viele Fragen offen ließ (Pujade-Lauraine et al., ESMO 2021): So profitierte ein erheblicher Anteil der Patienten (bis zu 45 %) überhaupt nicht von der Therapie, es wurden keine prädiktiven (translationalen) Biomarker untersucht; außerdem wurde unabhängig von dem zuvor eingesetzten PARPi bei der erneuten Behandlung immer Olaparib eingesetzt, obwohl ein Wechsel zu einem anderen PARP-Inhibitor möglicherweise bessere Ansprechraten erzielen könnte.


Studienziele:

Primäres Ziel ist es, die notwendigen Strukturen für unsere Studiengruppe zu schaffen, wie z.B. den Aufbau und die Programmierung eines umfassenden OC eCRF, die Harmonisierung von IT, Datenmanagement, Probenverarbeitung und Biobanking für translationale Projekte und die Anbindung an andere BZKF-Gruppen. Darüber hinaus wird sich die Studiengruppe auf die vernetzte patientenorientierte Forschung konzentrieren, u.a. auf die Entwicklung von Biomarkern, die epidemiologische Erprobung neuer Krebstherapien und die Analyse der Lebensqualität mit einem Schwerpunkt auf vernetzten Outcome-Studien. Der Aufbau der Infrastruktur ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung von Phase-I/II- oder validierenden Phase-III-Studien, die in Zukunft geplant sind. Außerdem beinhaltet dieses Projekt den Aufbau eines zentralen, retrospektiv-prospektiven BZKF-Registers für OC-Patienten.

Etappenziele:

Nach 6 Monaten: Fertigstellung des Studienprotokolls (BZKF-OVAR 1), Klärung von Datenschutzfragen; Ethik abgeschlossen; eCRF-Design und Programmierung abgeschlossen.

Nach 12 Monaten: Harmonisierung/Etablierung der eCRF-Plattform an allen sechs BZKF-Zentren, Abschluss der retrospektiven Datenerhebung, Rekrutierung des ersten Patienten an jedem Zentrum in BZKF-OVAR 1 (prospektiver Teil).

Nach 18 Monaten: Vorlage der ersten Publikation(en) aus dem BKFZ-OK-Patientenregister; Aufnahme der ersten 30 Patienten in BZKF-OVAR 1 (prospektiver Teil), Gesamtziel sind 100 Patienten.


  • Sammlung und Zentralisierung von Patientendaten zur Steigerung der Effizienz und Qualität in der Eierstockkrebsbehandlung
  • Phase 1: Etablierung des Studienprotokolls und der IT-Basis
  • Phase 2: Zusammenführung der Daten der sechs BZKF-Zentren und Patientenrekrutierung
  • Phase 3: Etablierung des BZKF-OC-Patientenregisters

BZKF Studiengruppe Ovarialkarzinom