Jugendliche und junge Erwachsene (AYA = Adolescents and Young Adults, 15–39 Jahre) mit einem bösartigen Tumor des zentralen Nervensystems (ZNS) stehen vor besonderen Herausforderungen. Die Erkrankung ist schwer zu behandeln, die Heilungschancen sind oft eingeschränkt und auch nach einer erfolgreichen Therapie können Spätfolgen auftreten.
Um die Diagnose und Behandlung in dieser Patientengruppe zu verbessern, wurde die AYA-Studie des BZKF ins Leben gerufen. In diesem Projekt arbeiten Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte sowie Expertinnen und Experten aus der Erwachsenenmedizin Hand in Hand. Ziel ist es, durch gemeinsame Forschung neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Versorgung für AYAs mit Hirntumoren nachhaltig zu verbessern.
Was macht die AYA-Studie besonders?
- Enge Zusammenarbeit: Alle sechs bayerischen Universitätskliniken sind beteiligt und tauschen Wissen, Daten und Erfahrungen aus.
- Moderne Technik: Mithilfe einer innovativen, cloudbasierten Datenplattform werden Bildgebungsdaten (z. B. MRT, FET-PET), Tumorgewebe, Nervenwasser (Liquor) und weitere klinische Informationen zusammengeführt.
- Neue Forschungsansätze: Besonders wichtig sind sogenannte liquid biopsies (Flüssigproben wie Blut oder Liquor). Sie ermöglichen Rückschlüsse auf die Art und Eigenschaften des Tumors – ohne eine erneute Operation.
Warum ist die Studie wichtig?
Die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten reichen oft nicht aus: Tumoren können trotz intensiver Therapien zurückkehren. Gleichzeitig sind Jugendliche und junge Erwachsene eine besondere Altersgruppe – ihre Tumoren ähneln biologisch denen bei Kindern, aber auch denen bei Erwachsenen. Deshalb ist es sinnvoll, dass Ärztinnen und Ärzte aus beiden Bereichen gemeinsam Strategien entwickeln.
Durch die AYA-Studie werden erstmals in Deutschland alle verfügbaren Datenquellen systematisch zusammengeführt. Das eröffnet die Chance, die Krankheit besser zu verstehen und künftig gezieltere, wirksamere Therapien zu entwickeln.
Stimmen aus der Forschung
- Prof. Dr. Peter Hau: „Mit der AYA-Studie können wir erstmals Bildgebung, Flüssigbiopsien und weitere Daten gemeinsam auswerten. Das bringt uns wichtige Informationen über die Biologie und Prognose der Erkrankung – und kann mittelfristig die Therapie entscheidend verbessern.“
- Prof. Dr. Dr. Michael Frühwald: „Die Heilungschancen sind bisher unbefriedigend. Indem Kinder- und Erwachsenenmediziner ihr Wissen bündeln, können wir die Behandlung entscheidend voranbringen.“
Unser Ziel
Die AYA-Studie soll das Verständnis von Hirntumoren bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich vertiefen. Gleichzeitig möchten wir damit den Grundstein für individuellere und erfolgreichere Behandlungen legen – und so die Zukunftsperspektiven für junge Menschen mit ZNS-Tumoren verbessern.
Mehr zur Studie:
Bei Interesse an einer Teilnahme an der Studie wenden Sie sich bitte an:
Dr. Cecilia Vasquez-Robinet, Studienkoordinatorin
0941 944-18744
0941 944-38756
cecilia.vasquez-robinet@ukr.de