Wie wirkt eine Antihormontherapie?

Die Antihormontherapie ist eine medikamentöse, systemische Therapie. Das bedeutet, die Wirkstoffe werden entweder als Tabletten verabreicht oder injiziert und wirken im ganzen Körper. Körpereigene Hormone werden bei der Antihormontherapie ausgeschaltet, um die Ausbreitung des Tumors zu hemmen. Tumorzellen, die bei vorausgegangenen Behandlungen nicht gänzlich entfernt werden konnten und die im Zweifelsfall nicht entdeckt worden wären, werden zerstört. Das erhöht die Heilungsrate beträchtlich. Um diese positive Wirkung möglichst lange zu nutzen, wird eine Antihormontherapie in der Regel über mehrere Jahre durchgeführt.
Vor allem für Brustkrebspatientinnen gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Kombinationen mit anderen Therapien. Der Therapieplan hängt u. a. vom jeweiligen Hormonstatus der Patientin ab. Auch die Dauer der Therapie wird davon beeinflusst.

Nebenwirkungen

Im Vergleich zur Chemotherapie gilt die Antihormontherapie als gut verträglich. Das liegt unter anderem daran, dass sie gesundes Gewebe nicht beschädigt. Nebenwirkungen können aber auch hier auftreten. Doch nicht jeder Mensch reagiert gleich auf die Therapie. Bei manchen Patientinnen und Patienten kommt es zum Beispiel zu Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen oder sie leiden unter trockener Haut. Je nachdem, welche Beschwerden gegebenenfalls auftreten und wie belastend diese sind, sollten Betroffene mit ihrem Behandlerteam sprechen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.

Information und Unterstützung

In welcher Form und wie lange eine Antihormontherapie zum Einsatz kommt und wie sie mit eventuellen Nebenwirkungen umgehen, besprechen Betroffene am besten mit ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten. An den sechs bayerischen Universitätskliniken wird derzeit ein Programm eingeführt, das Patientinnen und Patienten aktiv in die Entscheidungsfindung einbindet. Im Rahmen des sogenannten Shared Decision Making (SDM) werden Diagnosen und Therapiemöglichkeiten intensiv erläutert und besprochen. Das gibt Patientinnen und Patienten Sicherheit und wirkt sich insgesamt positiv auf den weiteren Therapieverlauf aus.

Was ist Shared Decision Making (SDM)?

Shared Decision Making (SDM) setzt auf Information und Mitbestimmung der Betroffenen und wird derzeit an den BZKF-Standorten eingeführt. Wie genau ein Therapieplan aussieht und ob im Laufe der Behandlung Anpassungen vorgenommen werden müssen, darüber entscheiden Patientinnen und Patienten im Prozess des SDM gemeinsam mit den verantwortlichen Experten und Expertinnen in den Comprehensive Cancer Centern (CCC) der sechs bayerischen Universitätskliniken.

Shared Decision Making (SDM) 

Weitere Behandlungsmöglichkeiten in der Krebstherapie

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