Sonderforschungsbereich der Immunmedizin wird weiterhin durch die DFG gefördert

Regensburg, 04.12.2025

In ihrer Sitzung am 19. und 20. November 2025 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) beschlossen, den an der Universität Regensburg und am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) angesiedelten Sonderforschungsbereich (SFB) SFB/Transregio 221 – Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie-Immunreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation (Immunmedizin) - auch in den kommenden Jahren weiter zu fördern. Mit dieser Entscheidung wird die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit der Regensburger Verbundforschung eindrucksvoll bestätigt.

„Die heutige Entscheidung der DFG ist ein starkes Signal für die herausragende Qualität der Regensburger Forschung“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel. „Sie hebt die Exzellenz unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unterschiedlichen Bereichen hervor und zeigt zugleich, wie erfolgreich wir zentrale Zukunftsfelder der Universität vorantreiben. Die Verlängerung gleich dreier Sonderforschungsbereiche stärkt unsere internationale Sichtbarkeit und belegt eindrucksvoll die große Bedeutung der Verbundforschung für die Weiterentwicklung der Universität Regensburg.“

Für den Transregio 221 (TRR 221) „Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie-Immunreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation“ ist es bereits die zweite Verlängerung der Förderung um weitere vier Jahre. In der damit beginnenden dritten Förderperiode wird der Forschungsverbund der Universitäten Regensburg, Erlangen-Nürnberg und Würzburg und der dortigen Universitätsklinika mit 15 Millionen Euro gefördert. Die DFG folgt mit ihrer Entscheidung dem Votum der internationalen Fachexpert*innen, die den SFB TRR 221 zuvor positiv begutachtet hatten.

„Die Verlängerung der Förderung um eine dritte Periode zeigt, wie erfolgreich bisher auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation und Zelltherapie geforscht wurde. Jetzt wollen wir unsere neu entwickelten immunmedizinischen Strategien im Verbund der SFB-Projekte wissenschaftlich weiter untersuchen und die aussichtsreichsten Ansätze für die klinische Testung vorbereiten“, freut sich Professor Dr. Wolfgang Herr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR sowie Hauptantragsteller und Sprecher des SFB/Transregio 221. 

Für Universitätspräsident Professor Dr. Udo Hebel ist der Erfolg der Regensburger Wissenschaftler*innen ein Beleg für die herausragende Forschungstätigkeit der am SFB beteiligten Forscher*innen: „Im Bereich der Immunmedizin wird hervorragende Arbeit geleistet und die erneut bewilligte Verlängerung“, so Prof. Hebel, „ist Ausweis der wissenschaftlichen Exzellenz und gleichzeitig auch der Zukunftsfähigkeit der Forschung auf diesem Gebiet. Die Universität Regensburg gehört hier sicherlich zu den weltweit führenden Standorten.“ 

Über den Transregio 221

Anfang Januar 2018 wurde der Sonderforschungsbereich Transregio 221 eingerichtet. Seither forschen Immunmediziner*innen und Wissenschaftler*innen der Universitäten Regensburg, Erlangen und Würzburg und der dortigen Universitätsklinika unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Herr (UKR) an den ungelösten Herausforderungen bei der Therapie von Leukämie­ und Lymphompatienten, im Speziellen an den komplexen immunologischen Wirkmechanismen der allogenen Blutstammzelltransplantation. Die stellvertretenden Leitungen liegen bei Prof. Dr. Andreas Mackensen vom Universitätsklinikum Erlangen und Prof. Dr. Hermann Einsele vom Universitätsklinikum Würzburg.

Die „allogene“ Blutstammzelltransplantation, also der Transfer von Blutstammzellen eines gesunden Spenders, ist eine Heilungsmöglichkeit, wenn eine Leukämieerkrankung trotz Chemotherapie nicht zurückgeht oder nach einem ersten Therapieerfolg erneut auftritt. Die Wirksamkeit beruht darauf, dass die gesunden Stammzellen die Blutbildung des Patienten ersetzen und die kotransplantierten Immunzellen des Spenders noch vorhandene Leukämiezellen bzw. Lymphomzellen zerstören. Diese wichtige Leistung des Spenderimmunsystems wird als Transplantat-gegen-Leukämie-Effekt (graft-versus-leukemia effect, GvL) bezeichnet. Der GvL-Effekt ist allerdings nicht bei allen Patienten ausreichend stark, um einen Rückfall der Leukämie- oder Lymphomerkrankung zu verhindern. Des Weiteren bleiben die immunologischen Wirkungen des Spenderimmunsystems nicht immer auf die Bekämpfung der Leukämie- oder Lymphomerkrankung beschränkt, sondern sie können sich auch gegen gesundes Körpergewebe des Patienten richten und dann die Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung (graft-versus-host disease, GvHD) verursachen, bei der insbesondere die Haut, die Leber und der Darm angegriffen werden. „Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es daher, die immunologischen Mechanismen der Transplantation besser zu verstehen, um dieses Therapieverfahren noch sicherer und effektiver zu machen“, so der Leiter des Regensburger Stammzelltransplantationsprogramms und Leiter des integrierten Graduiertenkollegs im SFB Transregio 221, Prof. Dr. Matthias Edinger

Weitere Informationen zum Sonderforschungsbereich TRR 221