HPV-Impfung kann Leben retten

München/Erlangen, 15.05.2025

Anlässlich der LAGI-Sitzung am 7. Mai 2025 gemeinsam mit StMin Frau Gerlach war auch das BZKF, vertreten von Frau Dr. Mandy Wahlbuhl-Becker in München, um über die HPV-Impfung zu sprechen.

Das BZKF stellte dabei die neue HPV-Kampagne vor, die sich auf der einen Seite  an Hals-Nasen-Ohren-Ärztinnen und -ärzte, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurginnen und -chirurgen sowie Zahnärztinnen und -ärzte richtet. Denn Humane Papillomaviren (HPV) können nicht nur Krebserkrankungen im Genitalberiech, sondern auch Tumoren im Mund-Rachen-Raum verursachen. Bei rechtzeitiger Abklärung können Tumoren der Mundschleimhaut und des Rachens oder Kehlkopfs frühzeitig erkannt werden. 

Auf der anderen Seite werden mit Flyern und Plakaten Bürgerinnen und Bürger auf das wichtige Thema HPV-Impfung aufmerksam gemacht.

Zur HPV-Kampagne des BZKF

Die Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention 
 

Gerlach: HPV-Impfquoten von Mädchen in Bayern steigen nur leicht an – Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin wirbt anlässlich einer Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) für Impfschutz

Die Zahl der krebsvorsorgenden Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) bei Mädchen in Bayern steigt nur leicht an. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach am Donnerstag in München hingewiesen. Sie betonte: „Eine Impfung kann fast vollständig vor einer Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen schützen. Deshalb werben wir für diesen Schritt.“

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) hat auf der Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) am Mittwochnachmittag vorläufige neue Daten vorgelegt. Gerlach erläuterte: „Demzufolge waren im vergangenen Jahr 55 Prozent der 18-jährigen Mädchen zwei Mal und damit vollständig   gegen HPV geimpft. Im Jahr 2023 waren es laut KVB rund 53,2 Prozent.“  

Gerlach ergänzte: „Bei den Jungen in Bayern ist die Impfquote zwar stärker gestiegen – aber auf sehr niedrigem Niveau. Den KVB-Angaben zufolge waren im vergangenen Jahr 25 Prozent der 18-Jährigen vollständig geimpft. Im Jahr 2023 waren es laut KVB knapp unter 20 Prozent.“

Übertragen werden die Viren vor allem beim Geschlechtsverkehr. Deshalb sollte die HPV-Impfung idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Falls die Impfung nicht bis zum Alter von 14 Jahren erfolgt ist, sollte diese bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Hier gilt: je früher, desto besser. Aber auch Personen über 18 Jahren können nach Experteneinschätzung von einer nachträglichen Impfung noch profitieren.

In Deutschland erkranken laut Robert Koch-Institut jedes Jahr etwa 2.900 Männer und etwa 6.250 Frauen an Krebs, der durch HPV-Infektionen bedingt ist. Den größten Anteil hat dabei der Gebärmutterhalskrebs, an dem in Deutschland pro Jahr etwa 1.600 Frauen sterben. In Bayern sind es etwa 230 Sterbefälle und knapp 700 bösartige Neuerkrankungen von Gebärmutterhalskrebs pro Jahr.

Gerlach ergänzte: „Auch die Impfquoten gegen Hepatitis waren Thema der gestrigen LAGI-Sitzung. Infektionen mit Hepatitis-Viren gehören zu den weltweit häufigsten schwerwiegenden Infektionskrankheiten. Insbesondere Infektionen mit den Hepatitis-Viren B, C und D können chronisch verlaufen und unbehandelt zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen. Impfungen schützen. Daher rufe ich dazu auf, den Hepatitis-Impfstatus zu überprüfen.“

Prof. Dr. Caroline Herr, Amtsleiterin Gesundheit des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), ergänzte: „Chronische Hepatitis B kann zwar heutzutage zwar wirksam behandelt werden. Aber die Therapie ist langwierig, teils müssen lebenslang Medikamente genommen werden.“

Die STIKO empfiehlt die Hepatitis-B-Impfung generell für alle Kinder und Jugendlichen. Im Erwachsenenalter wird die Hepatitis-B-Impfung besonders gefährdeten Personengruppen empfohlen. Dazu zählen Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Menschen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie etwa Dialysepatientinnen und -patienten, Menschen mit Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko oder auch Personal von medizinischen Einrichtungen.