Wissenschaftsminister Blume und Gesundheitsminister Holetschek verkünden den Start des BORN-Projekts am BZKF

München, 01.08.2022 Das Bayernweite-Onkologische-Radiologie-Netzwerk – kurz ‚BORN‘ des BZKF nutzt die Chancen der Digitalisierung für die Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten. Ziel ist es, bei Tumorerkrankungen die bildgebende Untersuchung in ganz Bayern beginnend an den Universitätskliniken einheitlich durchzuführen, in strukturierter Weise auszuwerten und eine sichere IT-Struktur für die Datenerhebung und den Datenaustausch zu entwickeln. Nach der Erprobung an den 6 Universitätskliniken kann die standardisierte Erfassung von Bildgebungsdaten künftig in andere Kliniken und Praxen übertragen werden, so dass Patientinnen und Patienten in ganz Bayern profitieren. Im BZKF BORN-Projekt arbeiten die Radiologischen Institute der sechs bayerischen Universitätskliniken unter dem Dach des Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) eng zusammen.

Wissenschaftsminister Markus Blume betonte: „Daten sind Rohstoff der Zukunft - in der Onkologie können sie Leben retten. BORN schafft eine weltweit einmalige Datengrundlage für Diagnose, Behandlung und Therapie von Krebserkrankungen. Die Auswertung der Daten erfolgt KI-gestützt und extrem präzise. Das zeigt: Hightech hilft! Das BORN-Projekt ist ein ‚Gamechanger‘ im Kampf gegen Krebs.“

Zukunft der Medizin liegt in der vernetzten Forschung

Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte: „Der Kampf gegen Krebs ist eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Die Zahl der Krebsfälle könnte sich laut Prognose der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit bis 2040 fast verdoppeln. Wir müssen den beängstigenden Trend umkehren und dafür auch die Chancen der Digitalisierung stärker nutzen. Wir tun das, indem wir Projekte wie ‚BORN‘, von dem ich mir viel verspreche, unterstützen. ‚BORN‘ soll die Behandlung von Krebspatientinnen und Krebspatienten zunächst in den bayerischen Universitätskliniken erheblich verbessern. In einem weiteren Schritt könnten die im BZKF ‚BORN‘-Projekt entwickelten Untersuchungsstrategien dann auf andere Krankenhäuser und Radiologische Praxen übertragen werden – sodass Patientinnen und Patienten in ganz Bayern davon profitieren. Klar ist: Wir müssen insgesamt Gesundheitsdaten besser nutzbar machen – für die bessere Behandlung von Patienten, aber auch für Forschung, Entwicklung und Politik. Datenschutz und Datennutzung müssen deshalb gemeinsam gedacht werden. Dafür mache ich mich stark.“


Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF, bekräftigte: „Das BZKF BORN-Projekt ergänzt das BZKF um eine vernetzende Komponente, welche die gemeinsame Standardisierung, Auswertung und Etablierung quantitativer, bildbasierter Biomarker unterstützt. Der Bildgebung kommt bei der Diagnose und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen eine Schlüsselrolle zu. Eine Harmonisierung bei der Erfassung und Auswertung der Bildgebung soll zu einer einheitlichen Befunderhebung bei Tumorerkrankungen führen. Wir freuen uns, dieses wichtige klinische Projekt zur Verbesserung der Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Bayern mit der Unterstützung des Freistaat Bayerns voranzutreiben.“ Gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert das BZKF mit dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst das BORN-Projekt in der ersten Förderperiode insgesamt mit 855.000 Euro.“


Prof. Dr. Thomas Kröncke, einer der Sprecher des BZKF BORN-Projektes sagte: „Als erstes Projekt dieser Größenordnung wird das BORN-Projekt eine weltweit einmalige Datengrundlage zur Entwicklung bildbasierter Biomarker und maschineller Lernverfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) schaffen. Die Stärke des Projekts liegt in der bayernweiten Einigung auf Standardisierung und Strukturierung von Bildgebungs-Daten. Diese stellt die Basis für wissenschaftliche Untersuchungen im BZKF Netzwerk aber auch für Kooperationen mit der Pharmazeutischen Industrie und Medizinprodukteherstellern dar. Bei BORN kooperieren die sechs bayerischen Universitätskliniken, die im Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) zusammengeschlossen sind, und die Brainlab AG mit deren Tochtergesellschaft Mint Medical GmbH.“