Neuer Sonderforschungsbereich in der Krebsforschung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert künftig einen weiteren Sonderforschungsbereich unter Leitung der Technischen Universität München (TUM).

DFG bewilligt Transregio UbiQancer

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert künftig einen weiteren Sonderforschungsbereich unter Leitung der Technischen Universität München (TUM): Der Transregio 387 wird sich damit beschäftigen, wie das Ubiquitin-System für Krebstherapien genutzt werden kann. Zudem wird die Förderung für einen weiteren Transregio mit TUM-Beteiligung verlängert.
Die Sonderforschungsbereiche der DFG sind eines der wichtigsten Programme zur Forschungsförderung in Deutschland. Sie unterstützen ambitionierte, interdisziplinäre und langfristig angelegte Forschungsvorhaben. Zunächst werden diese Projekte für vier Jahre bewilligt, können jedoch insgesamt bis zu zwölf Jahre gefördert werden. Ein Sonderforschungsbereich Transregio (SFB/TRR) zeichnet sich dadurch aus, dass die beteiligten Partnereinrichtungen überregional kooperieren.

TRR 387: Functionalizing the Ubiquitin System against Cancer – UbiQancer

Krebs lässt sich als eine Störung von Zellfunktionen beschreiben. Diese wiederum entsteht durch Veränderungen in der Interaktion zwischen den Proteinen im Körper. Ein wichtiger Faktor für diese Interaktion und damit für die Zellfunktion ist das Ubiquitin-System. Das Molekül Ubiquitin kann beispielsweise die Funktion von Proteinen und ihren Abbau verändern. Wann und wie das geschieht, wird im menschlichen Körper durch rund 1000 verschiedene Gene gesteuert. Veränderungen in Ubiquitin-abhängigen Prozessen können zu Krebserkrankungen führen, allerdings sind diese Prozesse bislang noch nicht ausreichend verstanden.

Im TRR UbiQancer sollen durch ein besseres Verständnis der Rolle des Ubiquitin-Systems für Krebserkrankungen neue Ansätze für die Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen gefunden werden. Sprecher des TRR ist Prof. Florian Bassermann, Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum rechts der Isar der TUM. „Im Transregio 387 werden wir neue Einblicke in die Grundlagen der Entstehung verschiedener Krebsarten gewinnen aber auch ganz konkret neue Medikamente basierend auf diesen Erkenntnissen generieren”, sagt Prof. Florian Bassermann. „Dafür nutzen wir die spezifischen Stärken der Partnerstandorte.” Mitantragssteller sind die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und die Goethe Universität Frankfurt a. M.

Für weitere vier Jahre fortgesetzt:

TRR 179:  Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen

Der Verlauf von Hepatitis-Virusinfektionen  ist ein dynamischer Prozess, der durch das komplexe Zusammenspiel viraler und zellulärer Parameter gesteuert wird. Die Entschlüsselung der Mechanismen und der Dynamik, die dieses komplexe Zusammenspiel orchestrieren, ist das zentrale Ziel dieses Transregio.