Neue Wege sollen die HPV-Impfquote in Bayern erhöhen

Erlangen, 09.09.2025

Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) bietet einen wichtigen Schutz vor späteren Krebserkrankungen nach entsprechenden Infektionen. Im Jahr 2023 lag die HPV-Impfquote deutschlandweit jedoch erst bei 55 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und bei 34 Prozent bei den 15-jährigen Jungen. Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) hat in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) und der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) eine umfassende Aufklärungskampagne zur HPV-Impfung ins Leben gerufen. Diese Initiative ist ein bedeutender Schritt zur Prävention von Krebs und zielt insbesondere auf die Ansprache von Ärztinnen und Ärzte der Fachbereiche Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO), Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) sowie die Zahnmedizin ab.

HP-Viren lösen nicht nur gynäkologische Tumoren wie Gebärmutterhalskrebs aus, sondern stellen auch einen erheblichen Risikofaktor für Krebserkrankungen im Hals-Rachen-Bereich dar. Um die Bevölkerung auf die Relevanz der HPV-Impfung hinzuweisen, setzt die HPV-Impfkampagne auf die Unterstützung von Praxisgemeinschaften, Gesundheitsdiensten und medizinischen Einrichtungen. Die Aufklärungskampagne hat das Ziel, die Wissenslücke über die Möglichkeit der Impfung zu schließen und die Impfbeteiligung zu erhöhen.

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach betonte: 

„Es ist wichtig, dass die HPV-Impfquoten deutlich steigen. Denn eine Impfung kann fast vollständig vor einer Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen schützen. Deshalb werben wir dafür, die Impfung wahrzunehmen.“ 

Prof. Dr. Claus Belka, stellvertretender Direktor des BZKF und Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am LMU Klinikum München, erklärt:

 „Eltern und Jugendliche wissen immer noch viel zu wenig über HPV und die Impfung. Unter dem Motto „Zum Zahnarzt geht jeder“ und „Ohrenschmerzen sind auch häufig“, möchten wir Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie HNO-Ärztinnen und HNO-Ärzte als wesentliche Partner in der Aufklärung gewinnen. Dadurch können wir gemeinsam Zielgruppen erreichen, die bisher nur schwer für das Thema sensibilisiert werden konnten.“

Die HPV-Impfung wird von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, in Arztpraxen der Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin, Urologie oder Gynäkologie durchgeführt. Eine Impfempfehlung besteht für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren, da die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt am wirksamsten ist. Auch Erwachsene profitieren von einer Impfung, da diese sie vor HP-Virustypen schützen kann, mit denen noch kein Kontakt bestand. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an.

Kostenfreies Informationsmaterial für Interessierte und Praxen:

https://bzkf.de/behandlung/praevention/hpv-impfkampagne/