Leberresektion zur Behandlung von nichtresektablen Lebermetastasen eines Kolorektalen Karzinoms

Segment 2/3 Teillebertransplantation mit 2-zeitiger Leberresektion zur Behandlung von nichtresektablen Lebermetastasen eines Kolorektalen Karzinoms – RAPID-MUC-Studie

Hintergrund: Die wichtigste Säule einer kurativen Behandlung kolorektaler Lebermetastasen ist die chirurgische Leberresektion. Gelingt die komplette Entfernung der Lebermetastasen ist eine 5-Jahresüberleben von 55-67% erreichbar.Bei vielen Patienten ist jedoch eine vollständige Resektion der Lebermetastasen nicht möglich, meist weil die Lage der Metastasen innerhalb der Leber eine radikale Resektion unmöglich machen, was das zunehmende Interesse an einer Transplantation bei diesen Patienten erklärt. Anfängliche Versuche der Lebertransplantation bei kolorektalen Lebermetastasen schlugen fehl, auch wegen einer erheblichen nicht-tumorbedingten perioperativen Sterblichkeit.

In jüngerer Zeit konnte das Osloer Transplantationsprogramm in einer Gruppe von 21 Patienten mit nicht-resektablen kolorektalen Lebermetastasen ein 5-Jahres Überleben von 60% erzielen, was deutlich über den zu erwartenden Ergebnissen bei alleiniger Systemtherapie lag. Allerdings entwickelten 96% der Patienten eine Tumorrezidiv innerhalb der ersten 18 Monate, weshalb der kurative Ansatz der Transplantation zunächst in Frage gestellt wurde. Durch eine verbesserte Patientenselektion konnte das Überleben der Patienten jedoch deutlich verbessert werden, wobei je nach Selektionsgrad Patienten in einem hohen Anteil auch langfristig rezidivfrei bleiben. Wesentlich für die weiterhin bestehende Zurückhaltung ist der Mangel an Spenderorganen, hier muss sich die Indikation im Vergleich zu anderen etablierten transplantations-pflichtigen Erkrankungen einordnen.

Aufgrund der Knappheit von postmortalen Spenderorganen wurde das RAPID-Verfahren (Resektion und Teiltransplantation eines Lebersegments eines verstorbenen Spenders mit verzögerter totaler Hepatektomie) als mögliche Alternative eingeführt. Das RAPID-Verfahren stellt eine Fusion zweier anspruchsvoller OP Techniken der ALLPS Technik und einer akzessorischen Splitlebertransplantation dar. Obwohl das RAPID Verfahren vielversprechende Ergebnisse zeigt, bleibt das Grundproblem der Organknappheit bestehen, so dass vermehrt auf die Leberlebendspende ausgewichen werden muss.

RAPID MUC Studienprotokoll
Wer kommt in Frage? Im Rahmen der RAPID-MUC Studie, können ausgewählte Patienten mit bilobären, nicht-resektablen Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms ohne weitere extrahepatische Manifestationen eingeschlossen werden. Zusätzlich müssen u.a. folgende Kriterien erfüllt sein:
1) ein in sano entfernter Primärtumor,
2) ein Ansprechen der first-line Chemotherapie und
3) ein CEA<80 ng/ml.

Kontakt
Prof. Dr. med. Markus Guba
LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und
Transplantationschirurgie
Interessenten können über Telefon 089 4400-75465 oder per E-Mail (rapid-muc@med.uni-muenchen.de) mit dem Studienzentrum Kontakt aufnehmen.