CCC WERA aktiv im Verbund ONCOnnect

Patientenbeteiligung stärken und Vernetzung der Onkologischen Spitzenzentren mit regionalen Kliniken, Fach- und Hausärzten intensivieren

Bei der Versorgung von Menschen mit Krebs gibt es nach wie vor große regionale Unterschiede. In den meisten städtischen Gebieten besteht eine sehr gute Versorgungslage, in ländlichen Regionen hingegen ist sie deutlich geringer ausgeprägt. Mit dem Verbundprojekt ONCOnnect wird die Deutsche Krebshilfe die von ihr initiierten und geförderten Onkologischen Spitzenzentren stärker mit regionalen Kliniken, Fach- und Hausärzten vernetzen. Die Comprehensive Cancer Center Allianz WERA ist Teil des Verbundprojekts und setzt sich aktiv für das Ziel einer flächendeckend hohen Versorgungsqualität für Krebspatienten sowie für eine Stärkung der Patientenbeteiligung und -edukation ein.

Der Verbund ONCOnnect, bestehend aus 14 von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren mit insgesamt 26 universitären Standorten, dem Nationalen Krebspräventionszentrum in Heidelberg und Patientenvertretungen, wird gemeinsam die regionalen Netzwerke der Comprehensive Cancer Center (CCC) weiterentwickeln und die bestmögliche Versorgung von Krebspatienten auch außerhalb der Metropolregionen gewährleisten. CCC WERA als Onkologisches Spitzenzentrum mit vier CCCs an den Standorten Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg ist einer der Verbundpartner.

Versorgung auf Spitzenniveau – in urbanen und ländlichen Regionen

Innerhalb von drei Jahren entwickelt das Projekt patientenzentrierte Best-Practice-Modelle in fünf Handlungsfeldern. Im Anschluss werden diese Konzepte auf alle ONCOnnect-Projektstandorte und ihre Netzwerke übertragen. Ziel ist es, Synergien zu schaffen und einheitliche Strukturen zu etablieren, um einen deutschlandweiten Wissenstransfer zu gewährleisten und die Qualität der Krebsversorgung auf höchstem Niveau sicherzustellen.

Patienten außerhalb der CCCs – in regionalen Krankenhäusern, Fach- und Hausarztpraxen sowie anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens – werden künftig von einem besseren Zugang zu innovativen Krebstherapien, klinischen Studien und Unterstützungsangeboten profitieren. Denn die Realität sieht so aus: Die Mehrzahl der onkologischen Patienten in Deutschland wird nicht in CCCs diagnostiziert und behandelt, sondern in regionalen Krankenhäusern und Praxen, die diese spezialisierten Angebote nicht anbieten können.

Die fünf Handlungsfelder

ONCOnnect setzt sich intensiv dafür ein, gemeinsame Wege der partnerschaftlichen und arbeitsteiligen Vernetzung zwischen den CCCs und ihren regionalen Behandlungspartnern, kurz „Outreach“ genannt, zu finden und deutschlandweit zu harmonisieren. In fünf Task Forces werden Best-Practice-Modelle entwickelt und auf weitere CCCs übertragen:

  1. Prävention und Früherkennung: Hier werden qualitätsgesicherte Informationsmaterialien und Maßnahmen für die Outreach-Partner erstellt sowie spezifische Präventionsprojekte im Arbeitsumfeld umgesetzt. „Krebserkrankungen vorzubeugen und frühzeitig zu erkennen sind die zentralen Anliegen der Task Force Prävention und Früherkennung, welche im Rahmen des ONCOnnect-Verbundantrags eine digitale Plattform mit Präventionsmaßnahmen entwickelt. Durch die Bündelung der Expertise aller Comprehensive Cancer Center im Bereich Prävention und Früherkennung in Form von Projekten, Maßnahmen und Studien wollen wir unsere Outreach-Partner gezielt dabei unterstützen, für alle Bürgerinnen und Bürger die passenden Angebote zu identifizieren und zugänglich zu machen“, sagt Prof. Dr. Björn Hackanson vom Universitätsklinikum Augsburg.
  1. Patientenbeteiligung: Die konsequente Einbeziehung von Patienten und Angehörigen, deren gezieltes Empowerment sowie das strukturierte Aufgreifen und „in die Breite tragen“ ihrer Interessen stehen im Mittelpunkt. „Die vermehrte Einbindung von Patientinnen und Patienten ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen und der gesamten Onkologie. Durch ONCOnnect sollen Patientinnen und Patienten sowie Angehörige geprüfte Informationsquellen, Weiterbildungsprogramme und Zugangswege zu Spitzenmedizin in Deutschland erhalten“, erläutert Prof. Dr. Tobias Pukrop vom Universitätsklinikum Regensburg.
  1. Klinische Studien: Best-Practice-Modelle im Bereich klinischer Studien werden etabliert, um die Studienaktivitäten in den regionalen Netzwerken gezielt zu steigern und den Patienten einen wohnortnahen Zugang zu innovativen klinischen Studien zu ermöglichen. „Entscheidend ist aber, dass die Innovationen tatsächlich beim Patienten ankommen. Wir müssen daher genau analysieren, welche Hürden für die Teilnahme an klinischen Studien bestehen und wie diese abzubauen sind“, erläutert Prof. Dr. Markus Metzler vom Uniklinikum Erlangen. Darüber hinaus sollen Patienten und Outreach-Partner ihre Kompetenzen im Studienkontext erweitern und ausbauen können. „Eine zentrale Maßnahme wird es sein, die Studieninfrastruktur in Praxen, Medizinischen Versorgungszentren und Kliniken des regionalen Netzwerkes zu stärken, so dass Patientinnen und Patienten gerade in größeren und ländlichen Einzugsgebieten – wie das bei CCC WERA der Fall ist – auch heimatnahen Zugang zu klinischen Studien haben. Das CCC Mainfranken führt im Rahmen von ONCOnnect ein entsprechendes Modellvorhaben durch“, so Prof. Dr. Ralf Bargou vom Uniklinikum Würzburg.
  1. Qualitätssicherung: Das Handlungsfeld „Qualitätssicherung“ widmet sich der Verbesserung der Zusammenarbeit der CCCs mit den Landeskrebsregistern und der Weiterentwicklung der Video-Tumorboards. Außerdem wird evaluiert, welche unterstützenden Angebote Krebsbetroffene tatsächlich benötigen.
  1. Digitalisierung: Die Akteure im Handlungsfeld „Digitalisierung des Outreach“ wollen eine Plattform für digitale Instrumente und die sektorenübergreifende Vernetzung im Versorgungskontext entwickeln.

Über ONCOnnect

ONCOnnect ist ein Verbundprojekt zur Weiterentwicklung regionaler Outreach-Netzwerke der 14 von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren unter Beteiligung von 26 Universitätsklinika, dem Nationalen Krebspräventionszentrum in Heidelberg und Patientenvertretungen. Ziel von ONCOnnect ist die engere Vernetzung der Comprehensive Cancer Center (CCCs) mit regionalen Behandlungspartnern – Krankenhäusern, Fach- und Hausarztpraxen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens – und eine gemeinsame Entwicklung von Best-Practice-Modellen für eine flächendeckende, bestmögliche und ganzheitliche Versorgung von Krebsbetroffenen in Deutschland. Zentral koordiniert wird das Verbundprojekt durch die ONCOnnect-Geschäftsstelle mit Sitz an der Universitätsmedizin Frankfurt unter Leitung von Sprecher Prof. Dr. med. Christian Brandts, Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt. Das Verbundprojekt ONCOnnect wird durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe mit insgesamt 13,8 Millionen Euro bis zum Jahr 2027 gefördert.

Über CCC WERA

Die CCC Allianz WERA ist ein Zusammenschluss der Comprehensive Cancer Center in Würzburg (CCC MF), Erlangen (CCC ER-EMN), Regensburg (CCCO) und Augsburg (CCCA). CCC WERA wird durch die Deutsche Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum gefördert und deckt ein Versorgungsgebiet von rund 8 Millionen Menschen ab. Seit 2023 ist die CCC Allianz WERA ein Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT). Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Das NCT WERA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Bayern gefördert und hat zum Ziel, die Translation von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in klinische Studien sowie die Versorgung in ländlichen Regionen voranzubringen.
Website: https://www.ccc-wera.de