Weltkrebstag – BürgerTelefonKrebs hilft bei der Aufklärung und im Kampf gegen Krebs

Weltkrebstag am 04. Februar

Pressemitteilung

Erlangen, 28.01.2021 Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Zum 21. Mal jährt sich der Tag, der ganz im Zeichen der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen steht. Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) trägt seinen Teil zur Aufklärung unter dem Motto „Mit Wissen gegen Krebs“ bei und bietet mit dem BürgerTelefonKrebs Menschen in Bayern die Möglichkeit, sich unter der Nummer 0800 85 100 80 individuell zu allen Fragen bezüglich Krebserkrankungen beraten zu lassen. 

„Über das Internet haben wir Zugang zu allen möglichen Informationen. Doch diese sind völlig ungefiltert, wodurch Patient:innen schnell auf die falschen Seiten oder an falsche Informationen geraten. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, das BürgerTelefonKrebs zu etablieren, damit sich Betroffene, Angehörige und die betreuenden Ärzt:innen informieren können“ erläutert Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF und Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie der Universitätsklinik Erlangen. Im Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) arbeiten die sechs Uniklinika aus Augsburg, Erlangen, Würzburg, Regensburg und zwei Standorte aus München gemeinsam an neuen Forschungsprojekten: „Das Ziel unseres Zentrums ist es, innovative Krebstherapien von der Grundlagenforschung in die Anwendung zu den Patient:innen zu bringen“, so Prof. Mackensen weiter.

Das BürgerTelefonKrebs – Ein offenes Ohr für Ihre Fragen

Eine Krebsdiagnose ist ein einschneidendes Erlebnis. Die Mitarbeiter:innen des BürgerTelefonKrebs unterstützen die Anrufer:innen dabei, die erhaltenen Informationen richtig einzuordnen. „Wir holen die Anruferinnen und Anrufer dort ab, wo Sie stehen“, erklärt Susanne Kagermeier, ausgebildete Krankenpflegerin und Ansprechpartnerin am Bürgertelefon. Bereits seit 2011 hilft sie Menschen bei ihren Fragen zum Thema Krebs. „Wir beantworten sämtliche Fragen von A bis Z. Dabei geht es in manchen

Fällen einfach nur um eine Fahrtkostenrückerstattung, aber eben auch um das Erklären eines Befundes“, so Susanne Kagermeier.

Vor allem Menschen aus dem ländlichen Raum, die keine Universitätsklinik in der Nähe haben, sind auf leicht zugängliche und vor allem fachlich hochwertige Informationen angewiesen. Am Bürgertelefon erfahren sie, wo das nächste Krebszentrum ist, welche Personen in ihrem konkreten Fall zuständig sind oder wo sie etwa eine Zweitmeinung einholen können. Darüber hinaus werden in manchen Fällen Rückrufe durch eine Ärztin oder einen Arzt organisiert, Broschüren verschickt, Selbsthilfegruppen empfohlen oder einfach – und das ist oft das Wichtigste – zugehört.

Liquid Biopsy am Interdisziplinären Cancer Center Augsburg (ICCA)

Jeder der sechs Standorte des BZKF bringt seine Stärken mit in die Gemeinschaft der Uniklinika. „In Augsburg arbeiten wir unter anderem im Bereich der Liquid Biopsy, dem Nachweis von Tumormaterial im Blut. Hier haben wir in den letzten Jahren besondere Strukturen aufgebaut“, erklärt Prof. Dr. Martin Trepel, Direktor am Interdisziplinären Cancer Center Augsburg (ICCA). Die Liquid Biopsy ist, wie der Name einfach übersetzt heißt, eine Flüssigbiopsie. Dies ist eine moderne Methode der Krebsdiagnostik, bei der Tumorbestandteile im Blut nachgewiesen werden können. Statt einer Gewebentnahme wird für die Untersuchung aber nur Blut abgenommen. Denn in manchen Fällen ist die Entnahme von Tumorgewebe, beispielsweise aufgrund der Lokalisation des Tumors, schwierig. Eine Blutabnahme hingegen ist eine minimalinvasive Methode für die Patient:innen und in der Durchführung nicht aufwendig. Zudem können Blutabnahmen häufiger durchgeführt werden und so immer den aktuellsten Stand der Krebserkrankung darstellen. Diese Analysen bilden das heterogene Geschehen des Tumors möglicherweise noch umfassender ab als reguläre Biopsien, können aber am besten mit diesen zusammen interpretiert werden. Zehn Milliliter Blut reichen für die Untersuchung aus. Von Molekularpatholog:innen wird das Blut für die Untersuchung aufbereitet, um die Erbinformation zu isolieren. Die analysierten Informationen werden an die behandelnden Ärtz:innen übermitteilt, um darauf aufbauend mit maßgeschneiderten Therapien zu beginnen.

Momentan wird die Liquid Biopsy nur bei speziellen Lungentumoren standardmäßig eingesetzt. In einer eigenen Studie am ICCA wird aktuell daran gearbeitet, die Liquid Biopsy als Standard in der medizinischen Praxis auch bei nahezu allen anderen Tumorkrankheiten zu etablieren. 

Bayerisches Zentrum für Krebsforschung (BZKF)

Seit seiner Gründung im November 2019 eröffnet das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) Patientinnen und Patienten in Bayern mit der Diagnose Krebs neue Wege bei der Behandlung. Mit dem Zusammenschluss der sechs bayerischen Universitätsklinika in Erlangen, Würzburg, Augsburg, Regensburg und zwei Standorten in München wird nicht nur die Krebsforschung gefördert, sondern auch Kompetenzen und Wissen zu den Themen Früherkennung, Therapie und Nachsorge von Tumorerkrankungen gebündelt und zugleich Betroffenen eine flächendeckende und interdisziplinäre Versorgung angeboten. Weitere Informationen finden Sie unter www.bzkf.de.